Was ist Amaranth?

Wer hier in der Schweiz Landwirtschaft betreibt, oder gärtnert kennt Amaranth vorallem als schnell wachsendes und sehr schnell blühendens und versamendes Unkraut.

 

Nicht aber, wenn man Getreide-Amaranth von Südamerika säht. Dann wird nämlich aus einem 1mm Durchmesser-Korn eine fast 2m - Staude, welche erst nach ca. 2 Monaten in die Blüte geht. Wie das aussieht findet ihr in unserer Bild-Galerie hier.

 

Amaranth zählt zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt

Der Name "Amaranth" entstammt dem griechischen amàranthos und bedeutet so viel wie nicht welkend oder unsterblich. Der Name ist bezeichnend für die Kraft, die dieser Pflanze innewohnt.

Amaranth verfügt über eine geballte Ladung leicht verwertbarer Nähr- und Vitalstoffe, an die kein herkömmliches Getreide herankommt. Schon vor 3.000 Jahren zählten die Samen und Blätter der Pflanze zu den Grundnahrungsmitteln der Inkas und Azteken und so verwundert es nicht, dass diese Völker für ihre unverwüstliche Gesundheit bekannt waren.

 

Pseudogetreide Amaranth

Amaranth zählt botanisch gesehen zu den Fuchsschwanzgewächsen und nicht zur Familie der Süssgräser, denen das herkömmliche Getreide angehört. Es handelt sich hier also nicht um ein Getreide im eigentlichen Sinn, sondern um ein sogenanntes Pseudogetreide.

Die winzigen Amaranthkörner sind kleiner als Senfkörner, so ist es möglich, dass in einer einzigen Amaranthpflanze bis zu 50.000 Körner heranreifen können. Amaranth zählt zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt und wird heute vor allem in Süd- und Mittelamerika sowie in Europa angebaut.

 

 

Amaranth in der Küche

Mit den Amaranth-Körnchen lassen sich viele köstliche Gerichte zaubern. Als Beilage zu Gemüsegerichten, in Suppen, als Pfannengericht mit Gemüse, im Gemüseauflauf, als Bratling oder sättigende Salatgrundlage - der leicht nussige Amaranth-Geschmack passt zu unzähligen Rezepturen.

Generell gilt für die Zubereitung folgende Empfehlung:

Gebt die Körner zunächst in ein feines Sieb und spült sie gründlich unter fliessend heissem Wasser ab, bevor ihr den Amaranth mit der zweifachen Menge Wasser in einen Topf geben und kurz aufkochen lässt. Dann bei kleiner Hitze ca. 25 Minuten ganz leicht köcheln lassen.

Nach Abschalten der Herdplatte sollte das Amaranth noch etwa 5 bis 10 Minuten ausquellen.

Des Weiteren kann gemahlener Amaranth einen Teil des Mehls beim Backen von Brot oder Brötchen ersetzen (1Teil Amaranth auf 2 Teile Mehl)*. Auch für die Zubereitung leckerer Pfannkuchen ist Amaranth bestens geeignet.

In gepuffter Form findet Amaranth in Müslis, auf Obstsalaten und in Süssspeisen Verwendung. Im Handel sind die Pops in Müslimischungen, Energieriegeln und Keksen zu finden.

 

Inhaltsstoffe vom Amaranth

Amaranth ist glutenfrei. Dies macht es zu einem vollwertigen und verträglichen Getreideersatz bei Gluten-Unverträglichkeit. Zudem ist der hohe Eisengehalt wertvoll bei Eisenmangelanämie und während der Schwangerschaft.

Die Blätter aller Amaranth-Arten werden ausserdem als Gemüse gegessen; sie haben einen deutlichen Geruch nach Spinat und schmecken nach sehr zartem Spinat oder Mangold. Der Eiweissgehalt von Amaranth-Blättern übertrifft sogar den von Soja. Auch die jungen Blütenstände sind als Gemüse verwendbar. Die Samen und Blüten schmecken nussig, und zu Keimlingen gezogen sind sie ebenfalls essbar.

 

 

Amaranth hat einen höheren Gehalt an Eiweiss und Mineralstoffen als die meisten weltweit traditionell angebauten Getreidesorten. Die Proteine bestehen zu einem hohen Anteil aus essentiellen Aminosäuren, der Gehalt an Calcium, Magnesium, Eisen und Zink ist sehr hoch, vor allem wegen des hohen Eisenanteils wird Amaranth besonders für Schwangere empfohlen. Ein relativ hoher Anteil der Kohlenhydrate sind Ballaststoffe. Amaranth enthält viele ungesättigte Fettsäuren. Als pflanzliches Produkt ist Amaranth cholesterinfrei.

Die Inhaltsstoffe sind in einem für die menschliche Ernährung günstigen Verhältnis kombiniert.

Allerdings enthält Amaranth bestimmte Gerbstoffe, die die Aufnahme und Verdauung von Vitaminen, Proteinen sowie Spurenelementen hemmen können. Zudem ist Amaranth sehr reich an Oxalsäure, weswegen Personen, die zu oxalat-haltigen Nierensteinen neigen, von übermäßigem Verzehr absehen sollten.